Berlin. Die AfD erhöht die Zulagen für ihre Spitzenämter deutlich. Die Erhöhung der Zulagen kommt auch in den eigenen Reihen nicht gut an.
- Die AfD-Spitzen um Alice Weidel und Tino Chrupalla verdoppeln ihre Zulagen auf 12.000 Euro
- Die Gehaltserhöhung für die AfD-Fraktionschefs und den Vorstand sorgt für internen Unmut
- Weidel selbst hatte zuvor die Erhöhung der Bundestagsdiäten kritisiert
Die AfD-Partei- und Fraktionschefs Alice Weidel und Tino Chrupalla bekommen ab jetzt deutlich mehr Geld für ihre Führungsposition. Neben der normalen zu versteuernden Bundestagsdiät in Höhe von knapp 12.000 Euro, zahlt ihnen die AfD-Fraktion statt wie bisher 6.000 von nun an eine Zulage von rund 12.000 Euro. Ein entsprechender Bericht von „t-online“ wurde der dpa auf Anfrage bestätigt.
Alice Weidel und Tino Chrupalla kommen auf rund 24.000 Euro im Monat
Damit kommen die beiden Chefs auf rund 24.000 Euro pro Monat. Wie alle Bundestagsabgeordneten bekommen sie außerdem dazu eine steuerfreie monatliche Kostenpauschale von gut 5.300 Euro für Kosten zur Ausübung des Mandats, wie die Miete des Wahlkreisbüros, Material, Taxifahrten, Hotelkosten oder die Unterkunft in Berlin.
Die Aufstockung sei Teil des Finanzplans der Fraktion für diese Legislaturperiode, dem die Fraktion am vergangenen Dienstag einstimmig zugestimmt habe, hieß es.

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Zulagen sorgen bei der AfD für Unmut – Weidel hatte zuletzt Diätenerhöhung kritisiert
Auch dem Rest des zwölfköpfigen Fraktionsvorstands sei die Zulage von 25 auf 50 Prozent verdoppelt worden, berichtete „t-online“. Die stellvertretenden Fraktionschefs und Parlamentarischen Geschäftsführer bekämen nun rund 6.000 Euro pro Monat zusätzlich zur Abgeordnetendiät.
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Laut „t-online“ sorgt die Gehaltserhöhung für internen Unmut. Namentlich nicht genannte Fraktionsmitglieder sagten laut Bericht, die Erhöhung der Zulagen sei „unverschämt“. Ein anderer AfD-Abgeordneter sagte : „Ich war erschrocken“ und „Das hätte ich so nicht erwartet“.
Erst im Juni waren die Diäten aller Bundestagsabgeordneten erhöht worden, um rund 600 Euro auf nun 11.800 Euro pro Monat. Die Steigerung erfolgte automatisch, sie orientiert sich an der Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Alice Weidel hatte die Diätenerhöhung kritisiert. „Wenn wir in der Regierungsverantwortung sind, wird dieser Automatismus eingestellt und abgeschafft“, so Weidel.
dpa/bee